„Schnallen Sie sich schon einmal an, jetzt wird es richtig dunkel!“ Hätten die Grünen ihre gestrige Pressekonferenz im brandenburgischen Sumpf mit diesen Worten eröffnet, dann wäre damit zumindest eine gewisse Portion Humor zutage getreten. Doch, wer sich die Erklärungen der beiden Spitzen genau angehört hat, musste sehr schnell zu dem Urteil genommen sein, dass der anfangs als Ironie gedachte Satz eine Untertreibung dessen gewesen wäre, was mit den Plänen der Grünen gemeint ist. Um es klar und deutlich zu sagen: Sie planen den Putsch mit einer Ermächtigung, wie sie diese Republik noch nicht gesehen hat.
Man kann über alles streiten. Auch über die Frage, wie weit der unzweifelhaft existente Klimawandel durch bestimmte Maßnahmen bei einer gleichbleibenden Weltbevölkerung aufgehalten werden kann oder nicht. Worüber in einem Land, das von morgens bis abends von Freiheit, Verfassung, Rechtsstaatlichkeit und den damit verbundenen Werten räsoniert, nicht gestritten werden kann, das ist die Attacke der Grünen auf alles, was dieser Republik anscheinend so teuer ist. Mit dem Plan, ein Klimaministerium einzurichten und dieses mit der dem Kanzleramt vorbehaltenen Richtlinienkompetenz und einem Vetorecht in Bezug auf alle anderen Ressorts auszustatten, soll ein Kommissariat eingerichtet werden, das den Grünen uneingeschränkte Notstandspolitik ermöglicht. Dass damit noch ein Budget von 15 Milliarden Euro eingefordert wird, zeigt, wie groß der Hunger ist, um die eigene Klientel zu versorgen. Der Plan ist ein frontaler Angriff auf den Rechtsstaat und ein Fall für den Verfassungsschutz, sofern ein Funken Substanz hinter der ganzen Rhetorik über Verfassung und Rechtssaat vorhanden ist.
Wie Egon W. Kreutzer in seiner Publikation (Wollt ihr das totale Grün? Handreichung zur Bundestagswahl 2021) detailliert analysiert hat, ist die Grundkonzeption der Grünen sehr einfach zu konturieren: Es geht, nach eigenem Dafürhalten, um hehre Ziele. Um diese zu erreichen, brauchen sie staatliche Strukturen, zumeist zentrale Bürokratien, die sie mit eigenem Personal bestücken und mit satten Budgets ausstatten, um dann ohne jegliche demokratische Kontrolle durchregieren zu können. Was bleibt, ist eine ungeheure Bürokratisierung und die Versorgung der eigenen Nomenklatura. Wer glaubt, damit würde der Klimawandel aufgehalten werden und etwas Nachhaltiges für die kommenden Generationen entstehen, der sollte sich von der Politik abwenden und in Saus und Braus das Carpe Diem pflegen. Dann stünde in den Annalen, dass auch in diesen verworrenen Zeiten zuweilen Freude aufkam.
Die Reaktionen auf den Coup d´État sind bis dato seicht. Es ist ratsam, sich diese genau anzuschauen, um zu sehen, wer mittlerweile bereit ist, Putschversuche als eine normale, legitime Aktion zu akzeptieren und wer, auf der anderen Seite, die Etikettierung einer demokratischen Instanz noch verdient. Aber das ist natürlich nur noch Dekors. Letztendlich geht es jetzt ums Ganze.
Den Grünen wiederum gebührt großer Dank, dass sie vor den Wahlen so klar und deutlich gezeigt haben, wie sie zu den demokratischen Institutionen und ihrer Verfasstheit stehen. Durchregieren mit Notstandsverordnungen bei gleichzeitiger üppiger Versorgung des eigenen Klientels. Auf diese Wende werden sich die wenigsten freuen. Schnallen wir uns also an. Dunkel ist es bereits. Und wer die Dunkelheit fürchtet, der sollte von diesen Zeiten nicht Zuviel erwarten. Machen wir uns gefasst: Dämmerung, Nacht und Morgengrauen!
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Was soll das Anschnallen dir nützen, wenn dein Chaufeur entschlossen auf einen Abgrund zurast – und du ihm sogar die Vollmacht dafür gegeben hast? Aussteigen wäre da wohl angebrachter. Oder, alternativ, den Chaufeur rausschmeißen
Genialer Kommentar Gerda zu diesem hervorragenden Beitrag!
Möge uns der Allmächtige oder besser die Wählerschaft im Herbst vor einer Regentschaft dieser Partei bewahren.
Dass ein paar Größenwahnsinnige mit so einer Absicht daher kommen, lässt sich noch verstehen. Der eigentliche Skandal ist die ausbleibende angemessene Reaktion der Politiker und Medien. Hab gerade eben eine Suchmachine zu dem Thema bemüht und zwei Artikel dazu von ZDF und Zeit Online gelesen. Die berichten tatsächlich darüber, als wäre das völlig normal. Aus der FDP kommt die Aussage, das vorgestellte Programm der Grünen enthalte nichts neues. Sind die denn alle völlig abgehoben?
Gut, dass Sie „Wollt ihr das totale Grün“ nochmal erwähnen. Sehr zu empfehlen, besonders Denen, die ihre Stimme den Grünen geben wollen.
In diesem Land beißt niemand mehr in die Hand, die ihn füttert oder demnächst füttern könnte. – Nur BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN können etwas durchsetzen, was nicht zu ihrem Image passt: Durchregieren mit Notstandsverordnungen (nur die SOZIALdemokraten konnten 2002 eine Unsozialgesetzgebung durchsetzen, nur eine Friedenspartei (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) konnten 1999 aus einer Verteidigungsarmee eine Angriffsarmee machen). Man lässt sie die „Drecksarbeit“ machen, bevor danach die Anderen wieder die Macht übernehmen.
Die heutigen Grünen sind nicht die Grünen der 90iger Jahre! Sie sind doppelzüngig, höchst idiolisch und gehören zum Etablissement! Daß ist der feine Unterschied!